Am Fuße des Monte Peralba/Hochweißenstein im Sesis-Tal entspringt der Piave (Pòch), der dem Tal von Sappada seine besondere Form verleiht und von dem sich auch der Ortsname Plodn ableiten soll. Er wird von zahlreichen Nebenflüssen gespeist, wie zum Beispiel dem Rio dei Mulini / Mühlbach mit seinen beeindruckenden Wasserfällen, bevor er sich nahe der Gemeindegrenze tosend in die Acquatona-Schlucht stürzt.

Umgeben von einer wunderschönen Bergkulisse und Nadelwäldern erstreckt sich der Talboden über eine Länge von etwa fünf Kilometern. Die aus fünfzehn Weilern (heivilan) bestehende Siedlung (ca. 1300 Einwohner) liegt dabei auf der Sonnenseite in verschiedenen Höhenlagen (1250 bis 1290 m). Die Namen der Weiler wurden teils italianisiert oder umgekehrt aus dem Deutschen übernommen: Lerpa, Granvilla / Dorf, Palù / Moss, Pill / Pihl, Bach / Pòch, Mühlbach / Milpa, Cottern / Kòttern, Hoffe / Houve, Fontana / Prunn, Kratten / Krotn, Soravia / Begar, Ecche / Ekke, Puiche / Puicha, Cretta / Krètte und Cima Sappada / Zepodn. In der Vergangenheit handelte es sich um einzelne Ansiedlungen oder Gehöfte, die sich im Laufe der Zeit ausdehnten und zusammenschlossen; nur wenige Weiler erscheinen heute noch abgeschieden und in ihrer mehr oder weniger ursprünglichen Form. 

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Auch die Familiennamen entstammen zum Teil den Namen des jeweiligen Weilers und auch hier wurden manche geändert und italianisiert (z.B: Prunner – Fontana, Schnaider – Sartor, Solderer – Solero, Benedikter – Benedetti). Auch wurden Doppelnamen eingeführt, um beispielsweise den genauen Herkunftsort zu bezeichnen (z.B. Piller Hoffer, Piller Roner, Piller Puicher) oder Familiennamen oder Vulgarnamen hinzugefügt, die von einem Vorfahren stammen (z.B. s’Jacklar – Jakob), vom Beruf des Vaters zeugen (z.B. s’Beibar – Weber), sich vom Namen des Weilers ableiten (z.B. s’Mousars – von Moos), auf körperliche Gebrechen oder Charaktereigenschaften hinweisen (z.B. s’Krumpm – der Krumme) oder auch verschiedene Kombinationen davon enthalten. Auch die Kurzformen der Eigennamen schwanken zwischen der deutschen und italienischen Form hin und her (z.B. Giuseppe – Seffile – Beppi).

 

Auch die Etymologie des Ortsnamens Sappada selbst, Plodn auf Plodarisch und Bladen auf Deutsch, ist nicht eindeutig zuzuordnen. Sappada könnte sich vom Ortsnamen Zepodn ableiten, der heute für das auf einer Hochebene gelegene Cima Sappada (zum Boden) verwendet wird, oder von zapata / sapada (d.h. gerodet), daher Sappada, was darauf hinweisen könnte, wie die Bewohner den Boden bearbeiteten. Der Name Plodn könnte von Longaplave stammen, einer von den Patriarchen von Aquileia verwendeten Bezeichnung für den Ort (Longa Plavis), der sich auf den dort fließenden Fluss, den Piave, bezieht.