RELIGIÖSES LEBEN
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Die Bewohner von Sappada waren seit jeher tiefreligiös und fromm. Früher wurden die Gebete auf Deutsch gesprochen und der Hauptgruß lautete Gelopsis Chrischtis (Gelobt sei Jesus Christus), worauf In eabichkait (Bis in alle Ewigkeit) geantwortet wurde.
Obwohl sich die Menschen als Italiener fühlten, war ihre Alltagssprache Plodarisch, und auch die Pfarrer, die von den Familienoberhäuptern nach dem Brauch des Kirchenpatronats aus einer von der Kurie vorgeschlagenen Namensliste gewählt wurden, mussten Deutsch beherrschen (viele kamen aus Sauris).
Von der Religiosität der Bevölkerung zeugen die drei Kirchen (St. Margherita, die Schutzpatronin ist, St. Oswald, dem die Kirche von Cima Sappada geweiht ist, und die Wallfahrtskirche Regina Pacis), die zahlreichen kleinen und großen Kapellen (maindlan), die im ganzen Dorf und auf den Feldern verteilten Holzkreuze (kraize) und die vielen Prozessionen, die auch heute noch stattfinden.
St. Antonius-Kapelle im Weiler Bach
Schant’Antòni maindl pa Pòch
Jeder der fünfzehn Weiler verfügt über eine kleine Kapelle, mit der die Einwohner von Sappada ihre Dankbarkeit gegenüber der Jungfrau Maria und den Heiligen für die Hilfe in der Not und den Schutz vor Unglück und Gefahren zum Ausdruck bringen wollten.