Traditionelle Sappadiner Tracht

Plodar tròchtn

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Seit 2013 beschäftigte sich der Kulturverein Plodar mit einem Projekt über die traditionelle Kleidung in Sappada. Nach langen Recherchen zu den historischen Trachten für Männer und Frauen wurde eine Reihe von exemplarischen Schnittmustern für Fest- und Werktagsbekleidung aufgelegt, die auf dieser Grundlage nachgeschneidert werden können. 

Das umfangreiche, aus den Nachforschungen resultierende Material, – Informationen von älteren Personen des Ortes, schriftliche und bildliche Quellen, die mit Hilfe professioneller Schneiderinnen überarbeitet wurden, historische Aufnahmen und Abbildungen wiedergefundener Kleidungsstücke, Zeichnungen zur Veranschaulichung der Schnittmuster – wurde zusammengetragen, ausgewertet und erschien 2015 als Buch: Plodar tròchtn, Traditionelle Sappadiner Trachten.

Copertina del libro - Plodar Tròchtn

Außerdem wurden einige kompliziertere Kleidungsstücke angefertigt, um die Verbreitung der Schnittmuster zu erleichtern.

 

Als Vorlage dienten dabei Kleidungsstücke, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts getragen wurden, denn es waren die ersten, die auf den ältesten zur Verfügung stehenden Bilddokumenten zu sehen sind.

 

Auch wenn man nicht von einer „typischen Tracht“ sprechen kann, wies die Kleidung bis zu jener Zeit besondere Merkmale auf, die in Sappada und in einigen Gegenden des angrenzenden deutschsprachigen Raums (Österreich und Südtirol) zu finden sind, während sich später die Mode, auch als Folge des vermehrten Austausches mit dem Umland, weiterentwickelte und die Bekleidung einheitlicher wurde.

 

Jahrhundertelang wurden die Materialien und Stoffe im Dorf selbst hergestellt: Flachs (hoor), Wolle (bolle), Leder (leder) für das Schuhwerk. Viele Familien besaßen einen Webstuhl (beibarschtuidl) zur Tuchherstellung, Haspeln (hòschpl) und Spinnräder (schpinnròtt) zum Spinnen von Wolle. Einige Einwohner von Sappada, auch Auswanderer, waren von Beruf Weber (beibar); zudem gab es professionelle Schneider (schnaidar) und Schuhmacher (schuischtar), die Kleidung und Schuhe herstellten. 

 

Elegantere Stoffe und Schuhe wurden auf Märkten und Messen in Karnien (Friaul) und Comelico (Cadore) gekauft. Andere Einkäufe wurden bei den herumziehenden Hausierern (kromar) getätigt, die Kurzwaren verkauften.

Foto storica di ragazze sedute su un prato a Sappada

Traditionelle Sappadiner Tracht
Plodar tròchtn

Abito da festa femminile (baibervairtachgebònt) - Plodar Tròchtn

Festtagskleidung für Frauen

Baibervairtachgebònt

Abito femminile dei giorni feriali (baiberbèrtachgebònt) - Plodar Tròchtn

Werktagskleidung für Frauen

Baiberbèrtachgebònt

Abito da lavoro maschile (Mònnisbèrtachgebònt) - Plodar Tròchtn

Werktagskleidung für Männer

Mònnisbèrtachgebònt

Abito da festa maschile (mònnisvairtachgebònt) - Plodar Tròchtn

Festtagskleidung für Männer

Mònnisvairtachgebònt

Abiti dei bambini (kindergebènter) - Plodar Tròchtn

Kinderkleidung

Kindergebènter